Editor von zebis.digital

An der Online-Weiterbildung „Schule trotz(t) Omikron“ wurde der aktuelle Entwicklungsstand des Editors für Online-Lernmaterialien von Zebis vorgestellt. Eine Aufzeichnung des Inputs von Adrian Albisser ist hier verfügbar: Video auf YouTube. Deshalb soll nun an dieser Stelle kurz erklärt werden, was der Editor leistet, worauf man beim Erstellen von Materialien achten sollte und wie diese Materialien anschliessend von Schülerinnen und Schüler genutzt werden können.

Aufgabentypen im Editor

Der Editor verfügt aktuell über folgende Aufgabentypen:

  • Text
    Damit kann ein einfacher Textblock hinzugefügt werden. Als Textauszeichnungen sind Kursiv- und Fettschrift möglich. Ausserdem darf der Text Links auf weitere Webseiten, sowie Listen enthalten. Eine weitere Gestaltung des Textes ist aktuell nicht möglich.
  • Titel
    Damit können einzelne Abschnitte eines Kapitels betitelt werden.
  • Bild
    Eingefügte Bilder können mit einer Bildunterschrift versehen und Metadaten erweitert werden. Die Metadaten sind bei der Veröffentlichung von Materialien wichtig.
  • Externer Inhalt
    Externe Inhalte können über einen Link oder ein Iframe eingebunden werden.
  • Fragetypen
    Aktuell stehen die Fragetypen MultipleChoice, SingleChoice und Freitext zu Verfügung.
  • H5P
    H5P-Lernobjekte können nicht nur eingebunden, sondern auch direkt im Zebis-Editor erstellt werden.
  • Abschnitt
    Damit kann eine Lerneinheit zusätzlich gegliedert werden, was das Verschieben von zusammengehörenden Elementen innerhalb eines Kapitels erleichtert.

Der Zebis-Editor verfügt also über einfache Gestaltungsmöglichkeiten zum Erstellen von multimedialen und interaktiven Lerneinheiten. Aktuell fehlen aber noch die Möglichkeiten, eigene Dateien in die Umgebung hochzuladen. Zumindest bei Audiodateien kann dieses Problem umgangen werden, indem diese in ein H5P-Lernobjekt eingebunden werden.

Bedienung des Editors

Die Bedienung des Editors ist weitgehend selbsterklärend, zumindest für alle, welche schon einmal mit einem ähnlichen Werkzeug gearbeitet haben. Nur die Einbindung von H5P-Elementen kann zu Schwierigkeiten führen, da dazu folgende Schritte notwendig sind:

Zuerst wählt man den Typ der H5P-Aktivität aus.

Die Auswahl der H5P-Elemente gestaltet sich einfach. und auch das Hochladen bereits anderswo vorhandener H5P-Lernobjekte funktioniert.

Dann erstellt man die Aktivität und speichert diese.

Je nach Typ der H5P-Aktivität können Lernobjekte mehr oder weniger zügig erstellt werden.

Schliesslich muss noch eine zusätzliche Schaltfläche angeklickt werden, damit das H5P-Lernobjekt tatsächlich in das Lernarrangement des Editors eingebaut wird.

Da sich die Schaltfläche ganz unten am Bildrand des Editors befindet, kann diese leicht übersehen werden.

Bis auf den letzten Schritt mit der ungünstig platzierten Schaltfläche, dürfte so das Einbinden von H5P-Elementen kaum Schwierigkeiten bereiten.

Mit dem „Documentation Tool“ steht in H5P eine Aktivität zu Verfügung, mit der Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Lernen reflektieren können.

Da die H5P-Aktivitäten im einem seitlich aufklappenden Teilfenster bearbeitet werden müssen, besteht allerdings die Gefahr, dass dafür bei komplexeren Typen wie dem interaktiven Buch zu wenig Platz übrigbleibt. Es wäre deshalb wünschenswert, wenn dieses Fenster in der Breite angepasst werden könnte.

Erweiterungswünsche

Beim aktuellen Entwicklungsstand wären folgende Erweiterungen wünschenswert:

  1. Die schon erwähnte Anpassung der Fensterbreite bei H5P-Inhalten.
  2. Das Einbinden von weiteren Dateitypen, z.B. Worddateien, PDFs und insbesondere auch Audiodateien.
  3. Eine automatische zufällige Anordnung der Antwortoptionen in den Fragetypen MultipleChoice und SingleChoice.
Die Multiple-Choice-Fragen im Zebis-Editor erlauben eine einfache Form der Interaktion. Für die Kombination mehrere Fragen verwendet man besser ein H5P-Lernobjekt.

Die Punkte 2 und 3 können zumindest teilweise durch den Einsatz von H5P-Elementen bereits jetzt erfüllt werden, weshalb Punkt 1 am höchsten priorisiert werden sollte.

Konkrete Umsetzung einer Lerneinheit

Um die Funktionalität des Zebis-Editors zu testen, wurde eine kleine Lerneinheit zum Thema „Rechnen mit ganzen Zahlen“ entworfen, wobei bei den zentralen Elementen auf H5P- und GeoGebra-Aktivitäten gesetzt wurde.

Die Lerneinheit kann hier aufgerufen werden: Lerneinheit „Rechnen mit ganzen Zahlen“.

In den Zebis-Editor eingebundene GeoGebra-Aktivität.

Bei der Umsetzung zeigt sich schnell, verzichtet man auf auf H5P-Aktivitäten und das Einbinden externer Inhalte wie beispielsweise GeoGebra, dann sind nur sehr einfache Lerneinheiten möglich, die den Schülerinnen und Schülern wenig Möglichkeit zur Interaktion bieten. Das ist insofern ein Problem, als es wenig erfahrenen Lehrpersonen schwerfallen dürfte, von sich auf entsprechende H5P-Lernobjekte zu erstellen, geschweige dann entsprechende GeoGebra-Aktivitäten zu programmieren.

Allerdings ist das Einbinden bereits vorhandener GeoGebra-Aktivitäten sehr einfach gelöst. Dazu muss nur der entsprechende Link in die Editor-Aktivität „Externer Inhalt“ kopiert werden. Genau gleich funktioniert auch das Einbinden von LearningApps-Objekten (https://learningapps.org/) und YouTube-Videos.

Fazit

Der Zebis-Editor bietet Lehrpersonen, welche über keine andere Veröffentlichungsmöglichkeit verfügen, einen einfachen Einstieg in das Erstellen von digitalen Lernarrangements. Diese können dann von anderen Lehrpersonen weiter bearbeitet oder in der vorhandenen Form im eigenen Unterricht eingesetzt werden.

Im Vergleich zu ähnlichen Plattformen bietet der Editor jedoch nur einen einfachen Rahmen, in welchen dann weitere Elemente eingebunden werden müssen, wobei die direkte H5P-Integration sicherlich ein Highlight darstellt, auch wenn aktuell nur ganz wenige H5P-Elemente zentral auf dem Zebis-Server abgelegt sind.

Die eingebaute H5P-Aktivität gibt den Schülerinnen und Schüler eine unmittelbare Rückmeldung.

Damit sich dies ändert, müssten nicht nur im Schuldienst stehende Lehrpersonen aktiv werden, sondern insbesondere die Pädagogischen Hochschulen den OER-Gedanken, welcher zentral für den Zebis-Editor ist, an die zukünftigen Lehrpersonen herantragen. Dann könnte auch unabhängig vom im Vergleich zu anderen Plattformen rudimentären Editor eine Sammlung von H5P-Lernobjekten entstehen, die dann auch in anderen mit mehr Möglichkeiten ausgestatteten Lernumgebungen verwendet werden könnten.

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