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Aus Brehms Tierlieben, 1863–1869 erschienen
Alfred Brehms Schilderung des Distelfalters bleibt 150 Jahre nach dem Erscheinen
zu einem schönen Teil noch immer aktuell. Was eher ungewöhnlich ist: der Vergleich
mit dem Admiral, der übrigens in den letzten Jahren viel seltener zu sehen ist als der
Distelfalter.
«Der Admiral gehört zu den Weltbürgern, denn er breitet sich über ganz Europa und
Nordamerika aus, fliegt auch auf dem Himalaja, auf den Sundainseln, auf Neuseeland
und in Ostindien. –
Der Distelfalter ( Vanessa cardui) hat ungefähr dasselbe Verbreitungsgebiet wie der
vorige, lebt im Raupenzustand in gleicher Weise an Disteln, auch an den gebauten
Artischocken, und wird dadurch so recht zum Segler über Felder und Wege; auch in
der Zeichnung steht er dem Admiral am nächsten, er ist rot, schwarz und weiss
gescheckt unter fast gleichmässiger Beteiligung der beiden ersten Farben. Im Juni
erscheinen die ersten frischen Falter, von denen häufig noch eine zweite Brut
zustande kommt. Befruchtete Weibchen überwintern auch hier.
Bisweilen fliegen die Distelfalter in ausserordentlicher Menge, wie von unwider-
stehlicher Wanderlust getrieben. Prevost beobachtete am 29. Oktober 1827
in Frankreich einen zehn bis fünfzehn Fuss breiten Zug, der zwei Stunden lang von
Süden nach Norden flog.»
Porträt eines Distelfalters beim Nektarsaugen an Sommerfliederblüten
Seltener Moment, sogar am lange beobachteten Sommerflieder, der über Monate mehr zieht als Distelarten
Federleichtes, verletzliches Wesen, wunderschön … beweglich im Flug, und mit erstaunlichem Orientierungssinn,
Weltenbürger, und gemäss Fachleuten ausdauernd und fähig, im Jahr weit über 10000 km zu fliegen
„In Europa fliegen die Falter von Mai bis
Juli ein. Sie bilden dann je nach Klima
bis zu zwei Generationen aus, die von
Juli bis August und von September bis
Oktober fliegen. Die Raupen der ersten
neu ausgebildeten Generation findet
man von Juni bis Juli, die der zweiten
von August bis September.“ (Aus dem Netz)
Nie vergessen: der Distelfalter ist ein Afrikaner
Im Internet sind zahlreiche Beschreibungen, unter anderem auch Schilderungen von Invasionen
laut Brehm «bisweilen in ausserordentlicher Menge», zu finden
Rückblick 19: Zitronenfalter und Pfauenauge sowie Taubenschwänzchen waren dieses Jahr früh zu sehen,
über Wochen verschwanden sie, während fast nur (blassfaltene) Distelfalter zu beobachten waren.
Wenn man das im Zusammenhang mit Schmetterlinge so sagen darf: Seit der Sommerflieder blüht,
sind andere Edelfalter in den Gärten in Minderzahl, ist der Distelfalter auffallend vorherrschend.
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