was mit dem tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD
im nahbereich möglich ist
Was ist mit dem zwei Kilogamm schweren Tamron SP 150-600mm F/5-
6.3 Di VC USD in der Praxis möglich? Ich kann vorausschicken: nicht
grundlos hatte ich über Jahre keine grosse Meinung von Tamron-
Produkten. Als ich dann vor einigen Monaten ein defektes Exemplar in
Händen hatte, aber damit doch manuell fotografieren konnte, war ich
von der Bildqualität angenehm überrascht. Einen Kauf liess ich vorerst
bleiben – bis eine günstige Ausrüstung mit diesem Tamron ausgerech-
net bei mit landete.
Bei einer «Kleinsttier-Jagd» mit diesem Objektiv – an einer FX-Nikon – in
einem grösseren Moor stiess ich an diesem Tag vorwiegend auf kleine
Frösche und wild herumschwirrende Vierfleck-Libellen. Sie im Flug zu
erhaschen, ist mir nicht gelungen. Als älteres Semester ist man grund-
sätzlich nicht mehr so beweglich und schnell; zudem bin ich in der
Handhabung dieses grossen Tamrons noch nicht so versiert. Ob mit
einer Profi-Kamera mehr möglich wäre, kann ich nicht abschätzen.
Um es kurz zu machen: das Preis-Leistungs-Verhältnis ist schwer in
Ordnung. Die Qualität der Bilder kommt nahe an jene mit Makro-
Objektiven (Festbrennweite) heran. Nur ist mit solchen die Brennweite
oft viel zu kurz. Für ein Vierfach-Zoom mit solcher Brennweite ist das
Gewicht nicht abartig; aber 2 kg sind trotzdem kein Pappenstiel, wenn
man einige Stunden damit unterwegs ist. Ich nehme deshalb an, trotz
seiner Qualitäten und trotz günstigem Preis werde das Objektiv unver-
dientermassen eher ein Nischenprodukt bleiben.
An mehreren Tümpeln fand ich nur wenige ausgewachsene Frösche. Sie und die
kleineren waren nicht sehr kooperativ. Da schätzt man dann die Seerosen …
Vierfleck (zweite Reihe unten) ist nicht eine speziell attraktive grosse Libelle, aber
häufig an Tümpeln und ihrer Umgebung anzutreffen, erkennbar an je zwei
dunklen Flecken an den Flügeln und gelben Streifen an den Hinterleibs-Seiten.
Wenn sie Beute oder Artgenossen verfolgt, ist ein deutliches Knistern der Flügel
zu hören. Vierfleck-Libellen klammern sich gerne für kurze Ruhephasen an
Stängel oder schmale Blätter. Wenn sie es da nur länger aushalten würden!
Schwieriger zu fotografieren ist, da wesentlich kleiner, die blaue Azurjungfer. Ich
vermute, es handle sich um die Hufeisen-Azurjungfer, bin aber unsicher, weil ich
das kennzeichnende Merkmal auf diesem Bild nicht klar erkenne. (Vielleicht kann
mir jemand auf die Sprünge helfen.) Was auch immer: bemerkenswert ist die
verrenkte Haltung von Männchen und Weibchen.
Der Dickkopf-Falter an der Katzdistel ist ein sehr kleiner Falter, eigentlich ein Fall
für Makroobjektive. Auch deshalb, weil man ihm sehr nahe kommen kann.
Ausführlichere Beschreibungen und Abbildungen vom Objektiv sind beim
Googeln zu finden.
extrem preiswert … bildqualität und bokeh erstaunlich … gewicht und grösse – na ja
nachtrag: fotos von distelfaltern
Distelfalter waren in den Hundstagen die häufigsten auffälligen Besucher in unserem Garten,
boten sich also für weitere Versuche mit dem Tamron an. Auch deshalb, weil die 105mm
meines Makros einfach öfters nicht ausreichten.
Ich will ja nicht behaupten, die Schärfe sei als hundertzwanzigprozent zu beklatschen,
aber in anbetracht der Distanzen und der extremen Brennweite: Hut ab!
nachtrag 2: taubenschwänzchen, hund
Taubenschwänzchen zu fotogra-
fieren ist eine Geduldsprobe; hier
ist es mit dem Tamron auf grössere
Entfernung gelungen.
Mit Hunden ist es einfacher. Hier
geht es darum, nochmals die
Bildschärfe zu demonstrieren, die
mit diesem Objektiv möglich ist. Je
länger desto mehr: es verdiente
wahrlich eine grössere Verbreitung.
BITTE DIE BILDER ANKLICKEN