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der moschusbock – wahrlich kein
gewöhnlicher einheimischer krabbler
Attraktiv die Grösse, die schillernden Farben,
die überlangen Fühler, die chemische
Verteidigung
Auch ein kleiner Garten ist für «Insektenjäger» eine
Fundgrube. Was da doch alles krabbelt, flattert und
fliegt! Dankbarer und entgegenkommender als
Schmetterlinge sind mindesten für mich allerhand
Käfer. Vor dem Makro-Objektiv werden sie zu
Urweltgeschöpfen mit wundersamen Formen.
Wie beispielsweise der Moschusbock, der seiner
Grösse und Farben wegen für hiesige Verhältnisse
eine Klasse für sich ist. In unserem Garten wuchern
Weiden, Lieblingsgewächs des Moschusbockes. Seit
einigen Jahren finde ich jeden Sommer einige
Exemplare, gelegentlich sogar auf Zimmerpflanzen
oder auf Johannisbeer-Sträuchern. Der Käfer ist
verrufen, weil er sich mit einem nachhaltig
stinkenden Sekret wehren kann. Ich wurde bisher
verschont und meine, er sei da weniger bösartig als
Wanzen wie beispielsweise der «Chriesimauch».
Dass seine Larven Bäume schwer beschädigen oder
gar töten, mag ich nicht so recht glauben.
Der geneigte Leser mache sich doch aber bitte im
Internet selber kundig. Es gibt viele Beschreibungen
und Bilder. Ich trage da also Wasser in den Rhein
oder Eulen nach Athen. Einige Seiten sind hier
erwähnt
Gute Frage
«Hallo, ich hatte heute mittag meine erste Begegnung
mit einem riesigen Exemplar des Moschusbockes, ich
habe mich tierisch erschreckt und jetzt sitzt schon
wieder so ein Vieh direkt vor der Haustür am
Fliegenvorhang. Es klingt total blöd, aber ich hab echt
seit heute Mittag Angst vor den Viechern.»
«Dieser Moschusbock will und kann Dir nichts tun –
bestenfalls stinkt er (bei Gefahr). Deshalb würde ich gar
nichts tun, die verziehen sich schon wieder.» Gute
Frage >>>
Der gute alte Brehm schrieb:
«Der Moschus-, Bisambock ( Aromia moschata), ist
an Fühlern und Beinen stahlblau, auf der stark
gerunzelten Oberseite metallisch grün oder
bronzefarben, am quer sechseckigen, durch Höcker
unebenen Halsschilde glänzend, auf den schwach
zweirippigen, abgeflachten Flügeldecken fast matt.
Die Hinterbeine sind verlängert, ihre Schienen
zusammengedrückt und sanft gebogen. (...) Die
infolge ihres starken Geruches mit obigen Namen
belegte Art lebt im Larven- und vollkommenen
Zustande in und an Weiden.» >>>
«... dass es sich bei den Tieren nicht um Null-Acht-
Fünfzehn-Krabbler handelt.»
«Der Moschusbock ist selten geworden, da seine
Lieblingsbäume, die Kopfweiden, nicht mehr allzu
dicht gesät sind. Ersatzweise besiedelt er auch mal
Erlen oder Pappeln. Bevorzugt wird von der Larve
allem Anschein nach vornehmlich krankes und totes
Holz. Und dort verbringt das Tier, wie nicht unüblich
bei Insekten, den Großteil seines Lebens: Als bleiche
Larve im Dunkel der Fraßgänge. Erst der fertige Käfer
entfaltet – nach zwei bis drei Jahren Larvalzeit und
dem Puppenstadium – die volle Schönheit.»
«Der Name Moschusbock bezieht sich auf ein Duft-
Sekret, das der Käfer aus seiner pflanzlichen Nahrung
bildet. Aus Drüsen kann er diesen Duftstoff auspressen.
Die Substanz wurde früher zum Parfümieren von
Pfeifentabak benutzt.»
Aus "Käferalarm, Vaihinger Kreiszeitung >>>