Wie soll das
gutgehen? Die
einzigen, die von Schule, die vom Lernen und Lehren nichts verstehen, sind trotz langer Ausbildung die
Lehrkräfte, vorab die Lehrerinnen und Lehrer mit langjähriger
Erfahrung, die viele hundert Kinder unterrichtet, die selber Kinder grossgezogen und womöglich schon im
Umgang mit Enkeln neue Erfahrungen gemacht haben. – Mindestens führen sich viele Eltern,
Schul-behörde-Mitglieder und «Fachleute» weitab vom täglichen Geschehen
so auf.
Von wegen Totsagung der «Einzelkämpfer»
Unsere moderne Gesellschaft wird
von Kollektiven bestimmt. Teamwork heisst das Zauberwort. Aber in der
Kultur funktioniert dieses Prinzip nicht. Am Anfang jeder kreativen
Leistung steht ein Individuum. Oft bezahlt es mit seinem Lebensglück für
das Gelingen des Werks, schreibt Manfred Papst
Eine
Gruppe von Geistes- und KulturwissenschaftlerInnen lancierte
anfangs Februar 2016 «Geschichte der Gegenwart, Beiträge zur
öffentlichen Debatte.» Ausschnitt aus der Ankündigung:
«Wir
wollen das, was man wissen kann und das, von dem wir denken, dass man
es wissen sollte, einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung
stellen. Und dies: rasch, pointiert und zur Sache. Die Gegenwart
erschöpft sich für uns nicht im tagespolitischen Geschäft, nicht im
journalistischen Aufmerksamkeitswettbewerb, nicht im
hypermedialen Reflexzwang. Gegenwart nehmen wir vielmehr als etwas,
dem gegenüber man aufmerksam bleibt. Diese Aufmerksamkeit
gebietet es, die Gegenwart immer wieder von neuem zu befragen, zu
beschreiben, zu situieren.»
http://geschichtedergegenwart.ch>>>
«Lange
wurde also bei jeder Gelegenheit gebrainstormt, weil Unternehmen
annahmen, dass Gruppen mehr Ideen finden und kreativer sind, als
einzelne Mitarbeiter. Gleich mehrere Studien wollten diesem Mythos auf
den Grund gehen und ließen Teilnehmer entweder in der Gruppe oder
allein Fragestellung bearbeiten. Das
Ergebnis: Gruppen schnitten durchweg schlechter ab. Die Probanden, die
alleine überlegt hatten, präsentierten bis zu 40 Prozent mehr Ideen.
Doch nicht nur die Quantität war dabei höher, sondern auch die
Qualität. Das wurde durch unabhängige Juroren geprüft.»
Kommentar eines Lesers: «Die Leute staunen immer wieder, wenn auch neuere Untersuchungen zum ewig gleichen Ergebnis kommen.»
Lasst den Lehrern genug Freiheiten
Die Schlüsselpersonen sind die Lehrer. Sie
müssen ihre pädagogischen Freiheiten behalten. Sie sollen mit den
Schülern so oft kochen können, wie es für sie sinnvoll ist. Das Prinzip
gilt für alle Fächer.
Anja Buri über den Streit um den Lehrplan 21, Tagi, 4. Mai 2015
Deutsche Sprache
Rettet die starken Verben! Aus ZEIT ONLINE
Verbenliebhaberin und Leserin Ariane C. Gehr freut
es, wenn jemand Kuchen buk oder ein Feuer glomm. Wir müssen starken
Verben Fürsorge angedeihen lassen, fordert sie.
Guter
Methodenmix (vor allem mit gutem Frontalunterricht) und die
professionelle Anwendung moderner Technik machen den guten Unterricht
aus.
Das
haben Bildungsökonomen in einer gross angelegten Analyse
herausgefunden: „Lehrer wenden häufig eine Kombination
verschiedener Unterrichtsmethoden an“, sagt Guido Schwerdt vom
Münchener Ifo-Institut und Autor der Untersuchung. „Wenn Lehrer 10
Prozent mehr Zeit auf frontales Unterrichten verwenden, dann zeigen
Schüler einen Leistungsvorsprung, der ungefähr dem Wissenszuwachs
von ein bis zwei Monaten Schulbildung entspricht.“www.faz.net
«Ein guter Lehrer darf keine Zeit mit unwichtigen Dingen verschwenden» >
Zitate
"Die originellen, guten Lehrkräfte, die echten Pädagogen, sind am Verschwinden."
Rudolf Bühlmann, im "Beobachter", Nr. 20/2011
...
"Die Kinder werden
erzogen nicht durch Worte, Lohn oder Strafe, sondern durch das Vorbild
der Eltern."
"Das Wort Erziehung
sollte man ausstreichen, das Wort Vorbild sollte man dafür
hinsetzen."
Peter Rosegger
SwissGifted Nr. 6
Begabung: Ein immerwährendes Geschenk
Vor kurzem ist die sechste Ausgabe des Journals SwissGifted erschienen. In einem der Beiträge weist Dean
Keith Simonton auf die Tatsache hin, dass Hochbegabung oft nur bei Kindern beachtet wird. Ein kurzer Ausschnitt:
"(...) Die
Babyjahre, die Kindheit, die Jugend liegen weit hinter uns, und einige von uns stellen fest, dass sie die Welt als
Senioren durchwandern.
Seit
mehr als 30 Jahren beschäftigt mich die Frage,
wo
in diesem Spektrum die Begabung hingehört.
Ist
die Hochbegabung beschränkt auf die Kindheit und
vielleicht
die Jugend? Oder gleicht sie eher dem Geschlecht
– eine
Eigenschaft, die wir vom Moment der
Zeugung
bis zum Tod besitzen? Eigentlich ist es kaum
erwähnenswert:
Wir neigen sehr dazu, Hochbegabung
mit
der Kindheit in Beziehung zu bringen. Andere Lebensphasen
sind
weniger eng mit dieser Zuschreibung
verknüpft.
Diese
unterschiedliche Zuschreibung wird bei einer
Websuche
offensichtlich. Als ich im Sommer 2007
mit
Google nach dem Begriff „hochbegabte Kinder“
[gifted children] suchte, erhielt ich 1’440’000 Treffer.
Keine
andere Lebensphase ergibt auch nur ähnlich hohe
Zahlen."
Dean Keith Simonton, University of California, Davis, US, dksimonton@ucdavis.edu (aus dem Englischen übersetzt von M. Giger, school@gigers.com)
Weitere Beiträge unter anderem:
Robert
J. Sternberg: Synthese aus Weisheit, Intelligenz, Kreativität:
Ein Hochbegabungsmodell
Clara
Müller: Auswirkungen von Lehrmethoden für Begabungs- und
Begabtenförderung auf individuelle Lernstrategien
Matthias Giger: Franziska Baumgartens Wunderkinder
Einzelne Beiträge aus den Journalen 1 – 6 findet man unter >>>