So hatte ich mir das nicht vorgestellt
Auffahrt 2011. Nach
sechs Tagen des
Aufpäppelns
konnte die
zuvor hilflose und leicht
behinderte junge Krähe
einige Meter weit fliegen.
Ein wenig Nachhilfe
machte es möglich.
Einen Tag später flog sie
vom Füttern weg aufs
Dach,
später auf eine
Föhre in der Nachbar-
schaft und von dort über
einen
Garten, die Stras-
se und das Scheunen-
dach im Hintergrund. Und
ward nicht mehr gese-
hen. Einen so durch-
schlagend schnellen
Erfolg hatte ich nun
wirklich nicht erwartet.
Ob die Krähe überlebt?
Ich zweifle.
Das hätte ich nicht sollen.
Etliche Stunden später
flog mein Schützling
flankiert von zwei an-
deren Krähen auf ein
Nachbarhaus, nach
langem Hin- und Herge-
rufe auf einen hohen
Baum. |
Foto Matthias Giger
Die junge Krähe putzt sich, siehe Bilderreihe ►
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Nun, ich will
es verhältnismässig kurz machen. In der Dämmerung fand ich meinen Vogel
unter diesem Baum im Gestrüpp. Als ich ihn aufhob, kämpfte er um sein Leben ...
Der Samstag verlief ruhig: Füttern, Ausruhen auf meinen Armen, Gehinke
auf unserem kleinen Grundstück, Picken im Gewürzgärtlein. Friede,
Freude ...
Am Sonntag dito, alles bestens ... bis unsere fünf Enkelkinder und zwei
Hunde von der Strasse heraufstürmten. Ich war im besten Glauben, Gil
könne noch nicht vom Boden abheben. Panikartig erhob er sich in die
Luft und schoss durch eine Lücke im Gebüsch davon. Lange später hörte
ich ein seltsames Geräusch auf dem Parkplatz, zwei unserer an Vögeln
sehr interessierten Katzen schauten nach, ich auch, die Krähe hockte
hilflos vor meinem Auto.
Es folgten interessante und anstrengende Tage mit eindrücklichen
Erlebnissen. Die Krähe stellte den Katzen nach, verlangte schon am
frühen Morgen nach Futter, flog aufs Dach und versuchte auf meinem
Schultern oder meinem Kopf zu landen. Täglich sperrte sie sich mehr
gegen meine Versuche, sie am Abend in einem Kaninchenstall
unterzubringen. Am Pfingstmontag sass sie in der Dämmerung noch auf
einem Gartenstuhl. Einige Minuten später war sie weg.
Mehr Krähenbilder, extern, alle Rechte bei Ernst Giger: 1 2 3 4 5 6
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M A I B I L D E R
ROSENKÄFER
MARIENKÄFER
WASSERFRÖSCHE
Was
soll an dieser Aufnahme besonders sein? Es ist mit einem
Schnellschuss-Objektiv von Novoflex inklusive Balgengerät an einer
digitalen Nikon D70s aufgenommen. Dank Cropfaktor dieser Kamera
"spielt" das Noflexar 400mm in der 600mm-Liga. Belichtet werden kann
mit dieser Kombination nur mit M und Handgelenk mal pi.
Versuche mit dem Uralt-Objektiv Noflexar 1:5.6/400mm mit Balgen
Rund
ein halbes Jahrhundert alt ist mein Schnellschuss-Objektiv Noflexar
400mm. In den 1960er-Jahren, vielleicht schon etwas früher, war es
beinahe ein "Muss" für Sport- und Wildfotografen, einfach,
dreilinsig auf Schärfe korrigiert. Es gab übrigens auch andere, von
Makroobjektiven abgesehen weniger populäre Brennweiten. Für alle
führenden Spiegel- reflex-Marken bot Novoflex passende Anschlussringe
an. – Das 400er habe ich wieder einmal an meiner auch nicht mehr ganz
aktuellen Nikon D70s angebracht. Dank nur sechs Millionen Pixeln kann
man mit ihr schon längst keinen Hund mehr hinterm Ofen hervorlocken;
trotzdem liefert die Kamera ganz ordentliche Bilder.
Dieser
Ausschnitt entspräche ungefähr einer Brennweite von 1200 mm; erst bei
einer sehr starken Vergrösserung werden (in den weissen) Schnauzhaaren
grüne und rote Säume sichtbar, die bei modernen Objektiven nicht mehr
auftreten dürften. Im Schwarz- Weiss-Zeitalter spielten solche Fehler
noch keine grosse Rolle.
Die
halbe Bildfläche der Originalaufnahme ... und halt auf die passende
Web-Grösse mit entsprechenden Qualitätsverlusten reduziert. Das
sieht halt ein wenig monströs aus: 400er-Kopf (austauschbar),
Pistolengriff-Teil, Balgengerät und Kamera. Diese kann problemlos von
Quer- auf Hochformat gedreht werden. Ähnliche Aufnahme unter Nikon FA.
Siehe auch die Fotos von Blaumeisen, die mit der gleichen Ausrüstung entstanden sind. Hier findet man einiges über Novoflex-Produkte >>> |