SAMMLUNGS-
ÜBERSICHT
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Die Minolta XE-5 war teilweise baugleich mit der Leica R3 und versprach ein Stern am Kamerahimmel zu werden ...
... und konnte und wurde es dann doch nicht. Mir hat damals das Konzept gefallen, die Handhabung schien
optimal, das Äussere war gefällig. Meine SRTs waren in die Jahre gekommen, die Ansprüche gewachsen,
so versprach ich mir viel von einer XE-1 und einer XE-5 als Zweitgehäuse, weil kostbare Rokkor-Objektive durchaus
noch brauchbar waren und mit diesen Gehäusen verwendet werden konnen. Die Enttäuschung war gross,
als beide Kameras (ausgerechnet in den Ferien in der Toskana) schon nach wenigen Monaten ausstiegen.
So etwas war mir vorher mit Minoltas nie passiert. Ich schrieb das der Zusammenarbeit mit Leica zu, habe
seither einen Widerwillen gegen diese Nobelmarke ... und wandte mich nach einigen Querelen Nikon zu.
XEs tauchten in den letzten Jahren selten auf; so habe ich mich dann trotz gehabtem mächtigem Ärger (vor
über 40 Jahren) gefreut, als ich für wenige Franken eine XE-5 von einem sehr vertrauenswürdigen Händler
ersteigern konnte.
Die Kamera wurde anscheinend wenig gebraucht und/oder sehr sorgfältig behandelt. Der Zustand ist aus
der Sicht eines Laien gut, bis auf den Umstand, dass der Schnellaufzugshebel nicht mehr richtig
funktioniert. Ein Schwung genügt nicht, und der zweite muss zackig geschehen, damit der Hebel wieder
in die Ruhestellung zurückkehrt.
Einen ähnlichen Fehler hatte ich erlebt, konnte aber den Film nicht mehr transportieren und die Kamera
nicht mehr auslösen.
Vorbildlich übersichtlich und schlicht
Unverkennbar: der weisse Schriftzug auf dem dunklen Grund des Prismensuchers
Aus der Betriebsanleitung
WICHTIGE MERKMALE (Beschreibung von Minolta)
Hervorragendes elektronisches Belichtungssystem
Das für die Minolta XM entwickelte, elektronische, automatische
Belichtungssteuerungs-System wurde auch in die XE-5 eingebaut, die
dadurch einem grossen Bereich fotografischer Möglichkeiten mit
hoher Genauigkeit, aber sehr geringem Stromverbrauch gerecht wird. Sie
widersteht Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit und entfaltet ihre
hohe Leistungsfähigkeit in der allgemeinen Fotografie bis zur
hochspezialisierten Fotoarbeit. Das XE-5-System umfasst:
• Vollautomatische Belichtung mit stufenlosen
Verschlusszeiten von der 1/1000 sec bis zu vollen 4 sec; plus
manueller Messbetrieb und beliebige Einstellungen.
• Monolithischer IC-Speicher und Kontroll-Schaltungen.
• Minoltas exklusive Kontrast-Kompensations-Messung.
• Bessere Funktion bei hohen und niedrigen Temperaturen.
• Zwei winzige Silberoxyd-Batterien als Stromquellen.
Neuer Hochleistungsverschluss
Der einzigartige, neue „CLS" (Copal-Leitz-Verschluss) ist ein
vertikal ablaufender Metalllamellen-Schlitzverschluss von äusserst
hoher Präzision und Dauerhaftigkeit. Er läuft leiser und
sanfter ab und ist bemerkenswert kompakt.
Der CLS-Verschluss wurde grundsätzlich entwickelt von der Fa.
Ernst Leitz GmbH., Wetzlar, unter Mitarbeit der japanischen Firma Copal
Co. Ltd., die ihre Erfahrungen und Ideen einbrachte. Minolta wirkte bei
diesem Projekt durch Unterstützung beider Firmen mit.
Sucher mit hellem und klarem Bild
• Die Scharfeinstellung kann auf 3 Arten erfolgen: Irn Schnittbildindikator oder Mikroprismenring oder auf der Mattscheibe.
• Automatisch eingesteuerte Zeit, manuelle Belichtungseinstellung und Einstellgrenzen im Sucher sichtbar.
• Manuelle Messung und Beiichtungsemstellung ist durch Nachführen der Verschlusszeit im Sucher möglich.
Minolta Bajonettfassung
• Im wesentlichen können alle existierenden
Rokkor-Wechselobjektive entweder manuell oder mit Automatik verwendet
werden, wobei die gegenwärtige Objektivreihe ca. 30 Objektive vom
7,5-mm-Fisheye bis zum 1600-mm-Supertele umfasst. Die Objektive lassen
sich einfach, schnell und sicher montieren — mit
Offenblende-Messung bei MC-Objektiven und Gebrauchsblende-Messung bei
anderen Objektiven.
• Mit der XE-5 ist auch das komplette Zubehör-System mit gegenwärtig über 150 Teilen verwendbar.
Vielseitige, leichte und sichere Handhabung
• Mit der manuellen Belichtungskorrektur kann man die automatische
Zeiteinstellung um maximal +- 2 Belichtungsstufen beeinflussen.
• „X"-Blitzsynchronisation erfolgt über den Mittenkontakt oder den Kabelanschluss.
• Selbstauslöser mit einstellbarer Vorlaufzeit
sowohl bei automatischer als auch bei manueller Belichtungssteuerung.
Okulardeckel für Aufnahmen ohne „Kamera am Auge".
Obergrosser Rückschwingspiegel ohne Sucherbildbeschnitt sogar beim 1600-mm-RF-Rokkor-Objektiv.
Auslöser blockiert, wenn Batterieschalter auf OFF steht.
Bei ungenügendem Batteriestrom bleibt der Spiegel hochgeschwenkt, und es erfolgt keine Belichtung.
Einstellungen „X" (1/90 sec bei X-Synchronisation) und „B"
arbeiten ohne Batteriestrom. Funktionswahl AUTO,
Filmempfindlichkeitswählscheibe und
Belichtungskorrektureinstellung mit Sicherheitsverriegelung. Handlicher
Memohalter und ASA/DIN-Vergleichsskala.
TECHNISCHE DATEN (Angaben von Minolta)
Typ: Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit automatischer, nachgeführter und manueller
Belichtungseinstellung.
Objektivbajonett: Minolta
SR-Bajonett mit 54° Eindrehwinkel. Kupplungselemente für
vollautomatische Springblende und MC-Kupplung
(Offenblende-lnnenmessung). Mit Rokkor-Objektiven ohne MC-Kupplung kann
mit Gebrauchsblende gemessen werden. Druckknopf für
Schärfentiefe-Kontrolle und Gebrauchsblende-Messung
(Standard-Objektive: MC-Rokkor 1,7/50 mm; 1,4/50 mm und 1,2/58 mm.
Belichtungsautomatik:
Spezielle Niedervolt-Schaltung mit 2 monolithischen IC's steuert
kontinuierlich die Verschlusszeiten entsprechend dem Messsystem, der
Blende, der Filmempfindlichkeit und manueller Eingabe. Arbeitsbereich
der Belichtungsautomatik: Belichtungswert 1 bis 17 (entsprechend Blende
1,4 1 sec bis Blende 11 1/1000 sec) bei 21 DIN mit Objektiv 1 :1 ,2.
Verschluss: Vertikal
ablaufender Metall-Lamellen-Schlitzverschluss. Elektronisch gesteuerte
Zeiten von 1/1000 sec bis 4 sec, stufenlos bei Automatik oder stufig
bei Manuell-Einstellung. Mechanisch gesteuerte Einstellungen (kein
Batteriestrom erforderlich): „X" (1/90 sec) und „B".
Gesperrter Auslöser bei abgeschalteter Batterie.
Belichtungsmessung:
Offenblende-lnnenmessung mit überlappender Abtastung durch zwei
CdS-Foto-Widerstände, die am Pentaprisma angebracht sind. Dazu
Schaltung für optimale Belichtung bei geringen und hohen
Motivkontrasten. Gebrauchsblende-Messung ebenfalls möglich.
Messbereich: 0,25 bis 16000 cd/m2 (= 0,8 bis 50000 asb) mit Objektiv
1:1,2.
Einstellbare Filmempfindlichkeiten: ASA 12 bis 3200 (12 bis 36 DIN) am Ring um den Rückspulknopf; arretierbar.
Vorrichtung gegenüber dem ASA-Ring ermöglicht kontinuierliche
Eingabe in die Belichtungsautomatik bis ± 2 Belichtungsstufen,
mit Rastung bei jeder vollen Stufe und 0-Arretierung.
Spiegel:
Übergrosser, schnell rückschwingender Spiegel (PO-Wert: 140
mm; bis zum RF-Rokkor 11/1600 mm wird kein Bildbeschnitt im Sucher
sichtbar).
Sucher:
Pentaprismensucher mit Einblick in Augenhöhe (waagerecht). Zeigt
94 °/o des Bildformats 24 x 36 mm auf dem Film. Vergrösserung:
0,84mal mit 50-mm-Objektiv in Unendlich-Einstellung.
Mattscheibe mit Fresnellinse; zentraler, horizontal orientierter
Schnittbildindikator, umgeben von einem Mikroprismenring. An der
rechten Sucherseite stufenlose Verschlusszeitenanzeige bzw. Anzeige
für manuelle Einstellung durch Messwerkzeiger; Markierungen
für Mess- und Einstellgrenzen.
Blitzsynchronisaton: Kabelanschluss mit Schraubsicherung und Kontakt im
Aufsteckschuh für X-Synchro-nisation. Elektronenblitz mit
„X" (1/90 sec) oder längeren Zeiten synchronisiert.
Blitzlampen mit allen Zeiten bis 1/30 sec synchronisiert.
Selbstauslöser: Hebel für Vorlaufzeiten zwischen etwa 6 und 10 sec einstellbar.
Energieversorgung: Zwei
Silberoxyd-Batterien 1,5 V, z. B. Eveready S-76, im Kameraboden
versorgen sowohl die elektronische Verschlusssteuerung als auch die
Belichtungsautomatik. Batterie-Kontrolle an der Kameraseite. Bei zu
geringer Batteriespannung bleibt zur Warnung der Spiegel oben (ohne
Belichtung). Ausschalten der Batterie sperrt den Auslöser.
Weiteres:
4-Schlitz-Filmaufwickelspule. Halter für Filmpackungsabschnitt und
ASA/DIN-Ver-gleichsskala an der Rückwand. Okulardeckel.
Abmessungen: 58 x 97 x 148 mm (ohne Objektiv).
Gewicht: 730 g (ohne Objektiv).
NEU Ende Januar 2013:
Inzwischen
ist meine Sammlung um eine XE-5 und eine XE-1 reicher. Die XE-5 ist in
Ordnung, optisch wie auch punkto Funktionen. Das trifft auf die XE-1 nur
teilweise zu. Der erste Eindruck ist gut, bis auf eine lange Delle im
Boden. Die Stellung des Selbstauslöser-Hebels hätte mich misstrauisch
machen sollen. Der kehrt nicht in die Ruhestellung zurück. Mit anderen
Worten: der Selbstauslöser ist defekt, und damit kann die Kamera nicht
mehr funktionieren. Der Aufzug läuft leer, Auslösen ist nicht möglich.
Vergleich
zur XE-5: Der Prismensucher ist nicht ganz schwarz, die Front chrome.
Zwei kleine Fenster ermöglichen es, im Sucher nicht nur die Zeiten,
sondern auch die eingestellte Blende abzulesen. Am Schnellaufzug ist
ein kleiner Hebel für Doppelbelichtung angebracht, auf der Rückseite
ein weiterer für das Schliessen des Sucherfensters. Je nach Ansprüchen
an eine Kamera sind die Unterschiede von mehr oder minder grosser
Bedeutung.
Okularverschluss, Hebel links neben dem Sucher
Doppelbelichtung ist möglich: oben und unten sichtbar.der Spannhebel und die rote Markierung
Unten: die Delle ist hier nur undeutlich zu erkennen
Link XE-1 > Erik Fiss preist die XE-1 wegen des Gesamtbilder > Siehe Flickr >
Aufgeschnittene XE-1 >
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