ERNST GIGER

MEINE ALTEN SUCHERKAMERAS: BRAUN SUPER-PAXETTEN

SAMMLUNGS-

ÜBERSICHT

 

Super Paxette von Braun: unglaublich klein, kompakt ... und doch keine Taschenkamera

Die Paxette war die erfolgreichste Kamerareihe von Braun (Nürnberg).
Technische Daten und Besonderheiten:
Objektiv: Staeble Kata 45 mm 1:2,8  / kein Blitz  /  Schärfebereich: ~ 0,9 m - unendlich / 
Belichtungszeiten: B ~ 1/25 ~ 1/200  / Belichtungsmessung: keine  /  Film ISO: 12 - 200 
Fokusierung: Mischbild  /  solide Mechanik
Unglaublich klein und kompakt, aber schwer und keine Taschenkamera (damals schon wichtig!)
Der Aufzug muss zweimal betätigt werden, zuerst wird der Film transportiert, dann der Verschluss aufgezogen.
Der Sucher ist klein, der mit dem Objektiv gekuppelte Entferungsmesser brauchbar.
Das Bildzählwerk ist vor der Blitzhalterung, wo man eher eine Belichtungsanzeige erwarten würde.
Mit einer grossen Rändelschraube am Boden kann man die Kamera öffnen.
Ein massiver Deckel wird über den Film geklappt, eine breite U-förmige Feder an der Rückwand presst Deckel und Film kräftig auf die Führungsschienen. 




 

http://www.ukcamera.com/classic_cameras/braun1.htm
http://wolfgangs-photographica.blogspot.com/2007/12/braun-paxette-i.html
http://www.misa-photography.de/braun%20super%20paxette.ht


Link: Das Schwestermodell der Super Paxette I mit Wechselobjektiven mit dem "Carl Zeiss Tessar" >>>

http://www.corff.de/Paxette/Paxette.html  Die Paxette im Systemvergleich 


 

Paxette Super II BL für Wechselobjektive mit dem Beinamen Volksschullehrer-Leica

Braun Nürnberg hat zwischen 1958 und 1964 mehrere Ausführungen der Super-Paxette II BL hergestellt. Die hier abgebildete Kamera mit dem Steinheil Cassarit ist im Katalog von Kadlubek nicht enthalten. Die etwas ältere II B war mit diesem vermutlich eher preisgünstigen Objektiv ausgestattet.

Die II BL gehört zu den seltenen Messsucherkameras mit Wechselobjektiven. Zur Auswahl standen damals unter anderem Staeble-Lineogon 3.5/35, das erwähnte Steinheil Cassarit 2.8/50, Staeble-Telexon 5.6/85 und das Enna Tele-Ennalyt 3.5/135. Im Sucher sind denn auch drei Leuchtrahmen für 50, 85 und 135mm eingespiegelt.

Angeblich war die Kamera erheblich günstiger als eine Leica, weshalb sie auch als "Volksschullehrer-Leica" bezeichnet wurde. Nun, die einigermassen vergleichbaren Leica-Modelle wurden ein grosser Erfolg, kosten noch immer so ab 400 Franken aufwärts, während verkaufswillige Paxette-Besitzer nicht einmal einen Zehntel davon lösen können. Warum eigentlich?

 

Das Objektiv kann am Ring mit der Tiefenschärfe-Anzeige gefasst und weggeschraubt werden. Unpraktisch ist die Blendenanzeige an der Front des Objektivs.

Das ist schon ein wichtiges Merkmal: die Kamera scheint mechanisch einwandfrei und mit hoher Präzision verarbeitet zu sein. Der Messsucher (neben dem Rückspul-Hebel) ist nicht vom Feinsten, die Scharfstellung deshalb eine ziemliche Zumutung.

Bisher habe ich das noch nie gesehen: aufklappbarer Filmhebel.

Auf der Oberseite sind Spuren von unsachgemässen Öffnungsversuchen vorhanden: Kratzer neben einer Schraube und eine Delle. Der ganze obere Teil sitzt auch nicht mehr fest. Der Bewi-Belichtungsmesser ist ausgestiegen. Die langen Zeiten sind nicht mehr zu gebrauchen, ab 1/8 tönt es  normal. Alles in allem handelt es sich jedoch um ein schönes Stück.

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