Super
Paxette von Braun: unglaublich klein, kompakt ... und doch keine
Taschenkamera
Die Paxette war die erfolgreichste Kamerareihe von Braun (Nürnberg).
Technische Daten und Besonderheiten:
Objektiv: Staeble Kata 45 mm 1:2,8 / kein Blitz / Schärfebereich: ~ 0,9 m - unendlich
/
Belichtungszeiten: B ~ 1/25 ~ 1/200 /
Belichtungsmessung: keine / Film ISO: 12 - 200
Fokusierung: Mischbild / solide Mechanik
– Unglaublich klein und kompakt, aber schwer und keine Taschenkamera (damals schon wichtig!)
– Der
Aufzug muss zweimal betätigt werden, zuerst wird der Film transportiert, dann der Verschluss aufgezogen.
–
Der Sucher ist klein, der mit dem Objektiv gekuppelte Entferungsmesser brauchbar.
–
Das Bildzählwerk ist vor der Blitzhalterung, wo man eher eine Belichtungsanzeige erwarten würde.
–
Mit einer grossen Rändelschraube am Boden kann man die Kamera öffnen.
–
Ein massiver Deckel wird über den Film geklappt, eine breite U-förmige
Feder an der Rückwand presst Deckel und Film kräftig auf die
Führungsschienen.
http://www.ukcamera.com/classic_cameras/braun1.htm
http://wolfgangs-photographica.blogspot.com/2007/12/braun-paxette-i.html
http://www.misa-photography.de/braun%20super%20paxette.ht
Link:
Das Schwestermodell der Super
Paxette I mit Wechselobjektiven mit dem "Carl Zeiss
Tessar" >>>
http://www.corff.de/Paxette/Paxette.html
Die Paxette im Systemvergleich
Paxette
Super II BL für Wechselobjektive mit dem Beinamen „Volksschullehrer-Leica“
Braun
Nürnberg hat zwischen 1958 und 1964 mehrere Ausführungen der
Super-Paxette II BL hergestellt. Die hier abgebildete Kamera mit dem
Steinheil Cassarit ist im Katalog von Kadlubek nicht enthalten. Die
etwas ältere II B war mit diesem vermutlich eher preisgünstigen
Objektiv ausgestattet.
Die
II BL gehört zu den seltenen Messsucherkameras mit Wechselobjektiven.
Zur Auswahl standen damals unter anderem Staeble-Lineogon 3.5/35, das
erwähnte Steinheil Cassarit 2.8/50, Staeble-Telexon 5.6/85 und das Enna
Tele-Ennalyt 3.5/135. Im Sucher sind denn auch drei Leuchtrahmen für
50, 85 und 135mm eingespiegelt.
Angeblich
war die Kamera erheblich günstiger als eine Leica, weshalb sie auch als
"Volksschullehrer-Leica" bezeichnet wurde. Nun, die
einigermassen vergleichbaren Leica-Modelle wurden ein grosser Erfolg,
kosten noch immer so ab 400 Franken aufwärts, während verkaufswillige
Paxette-Besitzer nicht einmal einen Zehntel davon lösen können. Warum
eigentlich?
Das
Objektiv kann am Ring mit der Tiefenschärfe-Anzeige gefasst und
weggeschraubt werden. Unpraktisch ist die Blendenanzeige an der Front
des Objektivs.
Das
ist schon ein wichtiges Merkmal: die Kamera scheint mechanisch
einwandfrei und mit hoher Präzision verarbeitet zu sein. Der Messsucher
(neben dem Rückspul-Hebel) ist nicht vom Feinsten, die Scharfstellung
deshalb eine ziemliche Zumutung.
Bisher
habe ich das noch nie gesehen: aufklappbarer Filmhebel.
Auf
der Oberseite sind Spuren von unsachgemässen Öffnungsversuchen
vorhanden: Kratzer neben einer Schraube und eine Delle. Der ganze obere
Teil sitzt auch nicht mehr fest. Der Bewi-Belichtungsmesser ist
ausgestiegen. Die langen Zeiten sind nicht mehr zu gebrauchen, ab 1/8
tönt es normal. Alles in allem handelt es sich jedoch um ein
schönes Stück.