Auf
eine Foto-Vergrösserung, die wohl einmal als Vorschlag für eine
Instamatic-Werbung vorgesehen war, habe ich meine fünf
Instamatic-Exemplare gelegt.
Instamatic-Kameras,
einst Kodaks letzter Schrei: «Millionen Freunde gewonnen»
Man
kann ja nicht alles haben. Vor allem habe ich nie daran gedacht, dass
ich mich einmal mit Instamatic-Kameras auseinandersetzen würde.
Manchmal kommt es einfach anders: unversehens sind fünf Exemplare bei
mir gelandet. Eine ist eine Pocket mit extrem kleiner Filmgrösse. Eine
von über 50, die von Kodak in den 60er- und 70er-Jahren auf den Markt
geworfen wurden. "Gewöhnliche" Instamatic gab es sogar über
100!
Soll
man daraus schliessen, die Instamatic sei eine Erfolgsgeschichte
gewesen? Ich weiss nur noch, dass ernsthafte Amateure damals die Nase
rümpften und mit dem Hauptargument für die Kassetten-Kameras nicht
viel anfangen konnten: sie seien für Leute gedacht, die Mühe mit dem
Filmeinfädeln hätten. Nun, es ist wahrscheinlich auch Profis hin
gelegentlich passiert, dass ein Film nicht hundertprozentig richtig oder
gar keiner eingelegt war. (Mir ist beides geschehen. Wie habe ich mich
damals doch geärgert: an einem Anlass in der Evangelischen Kirche
Amriswil machte Bundesrat Nello Celio spontan eine Flanke über die
Abschrankung vor den Bankreihen ... und ich den Schuss des Lebens; als
ich wenig später den Film entwickeln wollte, war da keiner in meiner
Minolta.) Nun, vielleicht waren die Instamatic narrensicher, aber es
blieben halt in aller Regel sehr dickbauchige unförmige Kistchen mit
wenig Möglichkeiten.
FOTOmagazin-Nörgelmann
wurde da für einmal seinem Namen nicht gerecht und sah das alles ganz
anders: «Und jetzt versuchen Sie mal, in einer rundherum blitz-
gescheiten Konstruktion etwas zum Nörgeln zu finden! Die PIKs
(Pocket-Instamatic- Kameras) sehen nett aus, fassen sich angenehm an,
die Leuchtrahmensucher sind angenehm hell und liefern ein klares,
unverzerrtes Bild.» Er schäme sich nicht, als Berufsamateur eine
PIK aus der Tasche zu ziehen. Und: «Das sollte als Liebeserklärung
genügen, meine
ich.» Quelle: FOTOmagazin 10/72
100:
GB und USA, 1963, mit versenkbarem Blitzreflektor (üblich waren
Blitzwürfel)
Dreilinser-Objektiv
11/25mm, Fixfocus mit Bereich von 1.2 m bis unendlich; Abdeck-
schieber als Objektiv-Schutz und Auslösesicherung.
Kodak-Spezialverschluss 1/60 sec, automatische Umschalstung auf 1/40
sec beim Aufstecken eines Blitzwürfels. Grosser heller Sucher mit
Warnanzeige bei verbrauchter Blitzlampe.
Unten:
Preis anfangs der 60er-Jahre: 49.50 DM, Kassette 126,
Blitzwürfelautomatik, 1/40 und 1/80 sec, Fixfocusobjektiv ab 1.2 m,
Doppelbelichtungssperre, heller Sucher, 110x70x53mm, 210g
133:
Deutschland, 1968 – 70 ... Werbung von Kodak im Blick auf die
photokina 68: "Die erfolgreichste Kamera der Welt in ihrer
schönsten Form: KODAK INSTAMATIC, neu in der Form, elegant bis ins
Detail, so präsentiert Ihnen KODAK drei neue INSTAMATIC-Kameras.
Wir haben zwar vieles an unseren neuen Kameras geändert, aber eines
konnten wir nicht besser machen: KODAK-Filmkassette nur heineinlegen und
– auslösen. Und ein Bild wird so gut wie das andere. Daran liegt es
auch, dass KODAK INSTAMATIC Cameras Millionen Freunde gewonnen
haben."
224:
1965 – 68 in Deutschland hergestellt, mit verstellbarem Reomar
5.6/38mm
233:
1968 bis 1970 gebaut, aber wo? 78 DM, Reomar 6,6/41, Belichtung nach
Wetterwahl-Symbolen, Leuchtrahmensucher, Schnellaufzug,
Doppelbelichtungsspeerre, 110x70x61, 240 g
Verstellbares
Objektiv an der 233.
Rückseite
der Filmkassette für die meisten Instamatic-Kameras
Filmkassette
mit Filmfenster 28x28mm
Pocket
Instamatic 200, Negativgrösse 13x17mm, 1972-74 hergestellt in
Deutschland
Und
noch eine Pocket 300, Zugang anfangs Oktober 08
Hier
noch ein Ausschnitt aus einem Wikipedia-Beitrag: "Deswegen schuf
Kodak einen Kassettenfilm, den man einfach nur in die Kamera einlegen
und dann solange transportieren musste, bis das Zählwerkfenster eine 1
anzeigte. Am Ende des Films angelangt, brauchte man wiederum nur einige
Male zu transportieren, dann erschien ein "////////"-Muster im
Fenster, und man konnte die Kassette entnehmen. Alles war dabei so
konstruiert, dass man einerseits mit möglichst simpler Kameratechnik
auskam und andererseits dem Benutzer bequemstes Fotografieren ermöglichte."
Da
sind noch einige dazugekommen:
Oben:
333-X electronic auf einem anderen Plakat-Entwurf für
Instamatic-Kameras, 1970, Deutschland
Kodak
Tele-Instamatic 530 mit zwei Brennweiten und gängigem Blitzschuh (hier
nicht sichtbar)
Siehe
Instamatic
25
Instamatic
233X 814
Werbefilm
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