Software für das Klassenzimmer

Die Digitalisierung des Unterrichts fällt vielen Lehrpersonen schwer, weil sie sich in der Flut der möglichen Geräte, Programme und Webtools nicht zurechtfinden. Wird diese Anfangshürde nicht überwunden, dann bleiben viele Möglichkeiten ungenutzt.

Aus diesem Grund sollen hier einige wenige Werkzeuge vorgestellt werden, welche im Unterricht an der Sekundarschule Romanshorn-Salmsach tatsächlich zum Einsatz kommen. Eigentlich sind es verblüffend wenige.

  • Suchmaschinen (z.B. Google oder Bing): Suchmaschinen dienen als Verzeichnis zur „Bibliothek“ des Internets. Sie helfen dabei, rasch gesuchte Informationen zu finden. Nebst Webseiten kann beispielsweise auch nach Abbildungen gesucht werden.
    Typisches Beispiel: Verwendung einer Inforgrafik zur Veranschaulichung eines Sachverhalts
  • Videoplattformen (z.B. Youtube oder SRF): Videoplattformen helfen dabei, den Unterricht durch Bewegtbilder zu bereichern.
    Typisches Beispiel: Verwendung eines Popsongs im Fremdsprachenunterricht, um eine Sprachstruktur einzuüben.
  • Lern-Management-System (z.B. Moodle): Das Lernmanagementsystem (LMS) hilft dabei, Materialien für Schülerinnen  und Schüler bereitzustellen, Hausaufgaben einzusammeln und Prüfungen durchzuführen.
    Typisches Beispiel: Lösen einer Grammatikprüfung im Deutschunterricht
  • OneNote (Notizbuch) mit Class Notebook: Die Notizbuchsoftware OneNote dient dazu, Schülerinnen und Schülern Materialien zu verteilen (Arbeitsblätter, Lösungsnotizen, Fotos) und kann zur gemeinsamen Arbeit an einer Aufgabenstellung genutzt werden.
    Typisches Beispiel: gemeinsames Planen einer Videoproduktion
  • Dynamische Geometrie-Software (z.B. GeoGebra): Mit einer Dynamische oder Interaktiven Geometrie-Software können geometrische und mathematische Sachverhalte veranschaulicht, animiert und simuliert werden.
    Typisches Beispiel: den Zusammenhang zwischen einer Gefässform und einem Füllgraphen veranschaulichen
  • Online-Anschlagbrett (z.B. Padlet): Ein Online-Anschlagbrett dient dazu, unterschiedliche Medien zu sammen: Texte, Bilder, Filme, Tonaufnahmen, Dokumente.
    Typisches Beispiel: bestes Foto von einem Ausflug posten und kommentieren

Von den genannten sechs Beispielen sind drei (Suchmaschine, Videoplattform und Online-Anschlagbrett) sehr einfach zu bedienen und können sofort im Unterricht genutzt werden.

Notizbücher und Dynamische Geometriesoftware fordern der Lehrperson und den Schülerinnen und Schülern Einarbeitungszeit ab, bevor diese Werkzeuge sinnvoll genutzt werden können.

Am meisten Aufwand für die Lehrperson bringt die Einführung eines Lernmanagementsystems mit sich, weil einerseits entsprechende Materialien aufgearbeitet und sinnvoll gegliedert werden müssen, andererseits die Komplexität der entsprechenden Software viel Einarbeitungszeit fordert. Hier gilt allerdings: Beherrscht man die Funktionen des entsprechenden LMS, wird die Organisation des Unterrichts nachhaltig vereinfacht und es eröffnen sich Möglichkeiten, welche mit anderen Werkzeugen nur sehr umständlich oder gar nicht umgesetzt werden können.

Viele weitere Web 2.0 Werkzeuge und Softwareprogramme kommen zwar im Unterricht ebenfalls zum Einsatz, sie sind aber von untergeordneter Bedeutung und meist für das Unterrichtsgeschehen nicht zentral.

Bevor also bei der Bemühung den Unterricht zu digitalisieren eine Vielfalt von Programmen, Diensten und Geräten in Betracht gezogen werden, sollte man zwei Fragen beantworten können:

  • Was soll mit dem Einsatz des Werkzeugs erreicht werden?
  • Weshalb ist gerade diese Werkzeug dazu besser geeignet als ein anderes?

Die Beantwortung dieser beiden Fragen führt vielleicht auch zur Erkenntnis, dass eine Digitalisierung für ein konkretes Unterrichtsziel weniger zielführend ist, als eine bereits bekannte Vorgehensweise. Vom blossen Einsatz digitaler Möglichkeiten ist immer dann abzuraten, wenn der Lehrperson selbst nicht klar ist, wozu dieser Einsatz eigentlich gut sein soll.

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